Medienmitteilung 6. Februar 2019 Michelle Akanji, Rabea Grand und Juliane Hahn leiten die Gessnerallee ab der Spielzeit 2020/21
Die drei Co-Leiterinnen wurden vom Vorstand des Vereins Theaterhaus Gessnerallee für die Dauer von vier Jahren als neues Leitungsteam gewählt. Die Gessnerallee Zürich wird somit zum ersten Produktionshaus der freien Tanz- und Theaterszene in der Schweiz mit einem Frauen-Leitungsteam. Der Vorstand gibt mit der Wahl von Akanji, Grand und Hahn einen Impuls für ein zukunftsfähiges Organisationsmodell
Den drei Frauen obliegt die künstlerische Leitung sowie die Geschäftsführung des Hauses. Ihre Vision für die Gessnerallee ab dem Herbst 2020 ist ein Haus, das als Bühne, Künstler*innenhaus und Betrieb für ein Theater der Zukunft steht. Dieses will in einem offenen Dialog mit der Gesellschaft der Stadt Zürich stehen und ein Schauplatz für kuratorische und künstlerische Experimente sein.
Diversität auch hinter den Kulissen
Das Leitungsteam wird die Gessnerallee als nationales und internationales Produktionshaus weiterführen und verstärkt als Partnerin für lokale Künstler*innen auftreten. Gleichzeitig möchten Akanji, Grand und Hahn das Haus noch stärker in der Stadt Zürich verorten. Mit partizipativen und inklusiven Veranstaltungs- und Bühnenformaten soll die Gessnerallee ein Begegnungsort für die vielfältige Gesellschaft der Stadt werden.
und unterstützt
eine programmatische Ausrichtung, welche Diversität, Teilhabe und
Nachhaltigkeit miteinbezieht.
Mehrfachperspektiven werden nicht nur im Programm sichtbar, ihnen wird auch hinter den Kulissen ein Platz eingeräumt. Um diese Vielstimmigkeit zu erreichen, setzt die neue Leitung vermehrt auf Kooperationen mit Projekten aus Zürich.
Neuer Jahres-Rhythmus
Die Spielzeit der Gessnerallee wird ab Herbst 2020 zu fünf Zyklen von jeweils fünfeinhalb Wochen verdichtet. An einem Abend werden die Besucher*innen oft mehr als eine einzige Vorstellung erleben können. Zwischen den Zyklen soll das Bühnenprogramm für rund zwei Wochen pausieren. Das neue Leitungsteam will so sowohl für die Zuschauer*innen als auch für den Tanz- und Theaterbetrieb Zeiten der Fokussierung und der Entschleunigung schaffen.
Die drei Leiterinnen waren in den letzten Jahren in verschiedenen Funktionen an Kulturinstitutionen in der Schweiz und in Deutschland tätig:
Michelle Akanji (*1989 in Winterthur) studierte Journalismus und
Kulturpublizistik an der Zürcher Hochschule der Künste und der Zürcher
Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Sie arbeitete am Opernhaus Zürich und als freiberufliche Autorin. Zurzeit ist
sie Leiterin Kommunikation und Veranstaltungen an der Kunsthalle Zürich,
wo sie u.a. das Performance-Festival Löwenbräu Lebt kuratiert.
Rabea Grand (*1984 in Leuk) studierte Kulturwissenschaften mit
Schwerpunkt Soziologie an der Fernuni Hagen und an der Uni Luzern.
Sie arbeitete für die Dampfzentrale Bern, bei Reso – Tanznetzwerk
Schweiz sowie für das Theaterfestivals AUAWIRLEBEN. Sie ist
Mitbegründerin von Residenz Tanz Leuk, war von 2015-2017 Mitglied der
Theaterkommission der Stadt Zürich und arbeitete als freie
Produktionsleiterin. Aktuell arbeitet sie als Teil der Programmgruppe sowie
als künstlerische Mitarbeiterin beim Zürcher Theater Spektakel.
Juliane Hahn (*1987 in Friedrichroda, Deutschland) studierte Szenische
Künste an der Universität Hildesheim.
Sie
war zuletzt als Künstlerische Produktionsleiterin der 10. Ausgabe des
Festivals Politik im Freien Theater und zuvor im Programmbereich Freie
Szene an den Münchner Kammerspielen tätig. Sie ist Gründungsmitglied
des Netzwerks cobratheater.cobra und hat in diesem Zusammenhang
auch eigene Freie Produktionen realisiert.
Eine neunköpfige Findungskommission unter der Leitung von Franziska Burkhardt, seit 1. Februar Leiterin Kultur Stadt Bern hat die drei Co- Leiterinnen in einem mehrstufigen Verfahren aus 33 Bewerbungen ausgewählt und dem Vorstand zur Wahl unterbreitet.
Roger Merguin, der die Gessnerallee seit 2012 erfolgreich leitet, wird diese auf Ende seines befristeten Vertrags Ende Juli 2020 verlassen. Der Vorstand freut sich auf die verbleibende Zeit mit Roger Merguin und dem Team.